Album der Woche – Cult Of Luna
„The Long Road North“ ist nicht nur ein Album
Der Umstand, dass das Album gleichzeitig als Soundtrack für ein Computerspiel fungierte, bereitete manchem Fan die Sorge, dass die Band sich nun verzetteln könnte. Doch bereits die erste Auskopplung in Form von „Cold Burn“ beseitigte alle Skepsis. Mit Hörnen einleitend, wurde der Hörer direkt in eine Welt transportiert, die dem Film „Herr der Ringe“ ähnelte. Kalt und düster die ersten 60 Sekunden, bevor Johannes seine markante Stimme beisteuert. Der Behaglichkeitsfaktor sollte dadurch nicht gesteigert werden, sondern manifestierte direkt, dass Cult Of Luna immer noch ihrem Sound treu geblieben sind. Majestätische Stimmung, fette Gitarrenwände und eine cineastische Atmosphäre schieben sich in den Vordergrund und bieten all das, was man über die Jahre hinweg an der Band lieben lernte. „The Silver Arc“ schließt sich nahtlos an und baut diese Stimmung sogar noch aus. Der erste Cut soll in Form von „Beyond I“ auftreten. Ein Song, der ruhigere Klänge anschlägt und durch den Klargesang der Jazz-Musikerin Mariam Wallentin eine unfassbare Stimmung aufbaut.Cult Of Luna erklimmen den Thron des Post-Metals
„An Offering To The Wild“ entwickelt sich im Nachhinein zum Dreh- und Angelpunkt des Albums. Mit epischen 13 Minuten, manifestiert dieser Song exakt das, was Cult Of Luna ausmacht. Über-Riffs, Passagen, die einen in den Bann ziehen, aber eben auch leichtfüßige Momente, die fast schon unbeschwert erscheinen – ein Trugschluss, denn dieser Song vernichtet Alles und Jeden. Mit Streichern ausgestattet, einem wiederkehrenden Muster versehen, frisst sich der Song in den Hörgang und entwickelt sich trotz seiner Komplexität zu einem Ohrwurm. „Into The Night“ besticht erneut mit Klargesang und baut gleichzeitig eine Atmosphäre auf, die an einen David Lynch-Film erinnert. „Full Moon“ agiert instrumental und ist betörend melodisch aufgebaut. „The Long Road North“, „Blood Upon Stone“ und „Beyond II“ – Letzterer mit Colin Stetson – untermauern, dass Cult Of Luna orchestrale Passagen ebenso beherrschen, wie den Post-Metal selbst. Durch den Umstand, dass die Band sich avantgardistischer Elektronik bedient, macht dieses Album zu einem Erlebnis der ganz besonderen Art. Cult Of Luna sind zweifelsohne richtig auf dem Thron des Post-Metal und zeigen mit diesem Album, dass diese Regentschaft auch noch andauern wird. Unser Album der Woche!Tags: News Reviews Album der Woche CD Cult Of Luna EMP Plattenkiste The Long Road North Vinyl | permalink